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"Bei Schlüsselworten springt der Recorder
an"
Das Bundesverfassungsgericht entscheidet heute, ob der Bundesnachrichtendienst
Telefongespräche ins Ausland nach dem Zufallsprinzip abhören
darf. taz klagt gegen Verbrechensbekämpfungsgesetz
Interview
"'Verschlüsseln, wo immer es geht'
Mehr Werbung für die Codierung von Telefondaten fordert der
Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein. Helmut Bäumler ist
Spezialist für Geheimdienste und Telekommunikation ... erstrecken
sich einmal mehr die staatlichen Beobachtungsmöglichkeiten auf jedermann.
So kommen wir weg von dem Grundsatz, daß man einen Verdacht auf eine
Straftat braucht, um Maßnahmen einzuleiten. Das sind grundsätzliche,
rechtsstaatswidrige Designfehler, die durch die Anordnung nicht behoben
werden. Wie sollte im Idealfall das Karlsruher Urteil ausfallen?
Der Grundsatz, den BND von vornherein in die Strafverfolgung einzuschalten,
sollte aufgehoben werden. Allenfalls sollte man es dem BND ermöglichen,
Daten weiterzugeben, auf die er bei der Erfüllung seiner Aufgaben
stößt, und die erkennbar strafverfolgungsrelevant sind. ...
die Technik schreitet so rasant fort, daß wir nicht wissen, welche
computergestützten Abhörmöglichkeiten morgen vielleicht
schon zur Verfügung stehen. ... Die Bürger müssen ermuntert
werden, im Grundrecht technisch zu schützen. Man muß Verschlüsselung
progagieren, wo immer es geht." taz 14.7.99 S. 7
Siehe dazu auch die Presseerklärung des Berliner Datenschutzbeauftragten
"'Staubsauger im Äther' - verstopft?
In einem Bericht vom August 1998 an das Verfassungsgericht behauptete
der Gehimdienst, die computergestützte Auswertung des Fernmeldeäthers
mittels sogenannter Hit-Wörter funktioniere bislang nur bei den (mittlerweile
technisch veralteten) Telexverbindungen." taz 14.7.99 S. 7
"'Elektronischer Staubsauger' auf dem Prüfstand
Das Bundesverfassungsgericht klärt heute, ob der BND auch ohne
Tatverdacht Telefonanlagen überwachen darf" Tsp 14.7.99 S.4
*
"Gläserner Patient
Die Gesundheitsreform öffnet nach Meinung des Bundesbeauftragten
für den Datenschutz, Joachim Jacob, den Weg zum Gläsernen Patienten
ebenso wie zum gläsernen Arzt. Der Datenschutz in der gesetzlichen
Krankenversicherung werde in Teilen des Vorhabens auf den Kopf gestellt,
sagte Jacob. ... Seine Kritik machte Jacob daran fest, daß die Krankenkassen
künftig praktisch alle Diagnosen und Leistungsdaten der Versicherten
erhielten und umfassend auswerten können. ... "
Die Welt 14.7.99 S.20
*
"Warnung vor Trickbetrügern
... Die Betroffenen erhielten einen Anruf von einem angeblichen
Mitarbeiter der BfA. Dieser kündigte einen weiteren Anrufer oder Besucher
an, der die Betroffen wegen der zur Zeit geführten Rentendiskussion
über die soziale Sicherung im Alter informieren wolle. Zusätzlich
werde er auch Hinweise geben, wie man seine eigenen Rentenansprüche
aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhöhen könne.Die BfA
wies ausdrücklich darauf hin, daß es sich hierbei nicht um eigene
Mitarbeiter oder von ihr beauftragte Personen handelt. ... Die Bundesversicherungsanstalt
bittet alle, die einen verdächtigen Anruf erhalten haben oder verläßliche
Auskünfte benötigen, sich bei der BfA, Servicetelefon (0800)
3331919, zu melden. Der Anruf ist kostenlos." ND 14.7.99
*
"Keine Adressen an die CDU
Die CDU geht gegen die Rentenpläne der Bundesregierung
vor. Im Rahmen der Aktion würden u.a. auch alle Rentner durch Postsendungen
informiert werden. ... Die BfA weist ausdrücklich darauf hin, daß
sie Namen und Adressen nicht an unbefugte Dritte weitergibt. Sie wahre
selbstverständlich das Sozialgeheimnis." ND 14.7.99
*
"Die Regierung nimmt einen neuen Anlauf
Das umstrittene Gesetz zur Regelung der Scheinselbstständigkeit
wird in Teilen geändert
... Außerdem sollen Kranken-und Rentenversicherungen nur in Ausnahmefällen
die Betroffenen als Scheinselbstständige einstufen, vorausgesetzt,
daß - so Dietrich - 'eine Bewertung durch Versicherungsträger
daran scheitert, daß die Beteiligten die erforderlichen Auskünfte
nicht erteilen'. ... Künftig brauche ein Betroffener nur ein Gewerbeschein
oder ein Eintrag ins Handelsregister vorweisen, um von dem Gesetz befreit
zu werden. Auch wer als Existenzgründer nur für einen Auftraggeber
tätig ist, fällt seinen Angaben zufolge künftig nicht mehr
unter das umstrittene Gesetz. Allerdings müßte er eine selbstständige
Tätigkeit gegenüber den Sozialversicherungen nachweisen, ...
Künftig sollen die Sozialversicherungen auch leichter die Scheinselbstständigkeit
ermitteln und nicht '20seitige Fragebögen verschicken', sagte der
Staatssekretär." Tsp 14.7.99 S.19
"Selbständigkeit leichter gemacht
Scheinselbstständigkeit: Expertenkommission hat Nachbesserungen
am umstrittenen Gesetz ausgearbeitet. Umkehr der Beweislast, Lockerung
der Kriterien" taz 14.7.99 S.5
*
"Körting: Lauschangriff gegen Doping deplaziert
Justizsenator Ehrhart Körting (SPD) hat sich gegen den
Einsatz des sogenannten Lauschangriffs im Kampf gegen Doping-Straftaten
ausgesprochen. Er wandte sich damit gegen Vorschläge aus Bayern und
Baden-Württemberg, gesetzliche Mittel einzusetzen, um künftig
die Dopingszene genauso bekämpfen zu können ... 'Wir sollten
nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen', ... Bei der jüngsten
Justizministerkonferenz in Dresden hatte Körting als einziger Ländervertreter
gegen die Vorschläge aus Bayern und Baden-Württemberg gestimmt.
..." MoPo 14.7.99 S.2
*
"Die deutschen Unternehmen
fürchten zunehmend Angriffe von Computer-Hackern und Daten-Spionen
auf ihre wertvollen Betriebsdateien. Bei den Sicherheitsrisiken für
die deutsche Wirtschaft stufen die Firmen das Problem der wachsenden Computerkriminalität
bereits an die dritte Stelle hinter Diebstahl und Schwarzarbeit ein. ...
Umfrage der Mainzer Vereinigung für die Sicherheit der Wirtschaft
..." HB 14.7.99 S.44
*
"Firmen sollten sensible Daten vor der Übertragung
verschlüsseln
Deutsche Krypto-Produkte vor dem Durchbruch
Werden sensible Daten ohne Verschlüsselung über das Datennetz
übertragen, kann sie im Prinzip jeder lesen. Davor warnen Datenschützer
schon seit langem. ... Das Bundesamt für Sicherheit in Informationstechnik
(BSI) schlug unlängst Alarm: Ungeachtet aller Gefahren passierten
sensible Daten den Cyberspace oft noch völlig ungeschützt. ...
Vor allem kleine und mittlere Unternehmen ohne eigene Security-Experten
leben zum Teil noch in der sicherheitstechnischen Steinzeit ... "
HB 14.7.99 S.B3
*
Interview
"Warum soll der VS-Chef gehen? Frank Spieth.
Vorsitzender des DGB Thüringens
Wurde da nicht auch gegen den Datenschutz verstoßen? Die Leichtfertigkeit,
mit der in Thüringen Namen aus dem Bereich der Gewerkschaftssekretäre
oder von Personen gewerkschaftsnaher Vereine veröffentlicht werden,
ist skandalös. ... Wie wird die Beobachtung von Gewerkschaftsveranstaltungen
begründet? Roewer behauptet, das es nötig sei, weil man die
Autonomen beobachten müsse. ..." ND S.10
*
"Todesliste auf der Homepage
Rechtsradikale rufen im Internet zum Mord an Linken auf
... nun gibt es auch 'schwarze Listen' mit Angaben über politische
Gegner oder andere unliebsame Personen. Die werden dann mit genauen Namen,
Adressen und Telefonnummern vor das Visier gewalttätiger Kameraden
gestellt. Weil die Seiten aber oft über Server in den USA eingespeist
werden, können die deutschen Behörden kaum etwas tun. ..."
SZ 14.7.99 S.1
*
"Gratistelefonate statt Rabattmarken
... Lebensmittel und andere Konsumprodukte sollen mit zwei Nummern
versehen werden. Mit der einen kann sich der Kunde kostenlos ins Esprit-Netz
einwählen. ... Bevor der Käufer gratis plaudern darf, muß
er allerdings noch Fragen zum gekauften Produkt beantworten ... "
Computer&Co (Beilage SZ) 14.7.99 S.6